Eine Hofanlage sanieren

Das Erfolgsrezept: Gemeinschaft

Die Sehnsucht nach dem Leben auf dem Land wird bei der urbanisierten Gesellschaft immer größer. Gut, dass es reichlich Bauernhöfe gibt, die genau dieses Leben ermöglichen! Doch häufig sind die Hofanlagen schon in die Jahre gekommen und weisen Mängel auf und hier muss man erst gar nicht mit modernen Energiestandards anfangen. Trotzdem lohnt es sich, die historischen Gebäude zu erhalten und ihnen wieder neues Leben einzuhauchen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten müssen.
Eine Hofanlage sanieren

Wieso sind Hofanlagen erhaltenswert?

Entkommt man dem Sog der Stadt und durchquert die Einfamilienhauswüste, so eröffnet sich eine Landschaft von fast vergessenem Charakter. In dieser Landschaft dominieren Hofanlagen, deren Wurzeln oft mehrere Jahrhunderte zurückreichen und Einblicke in vergangene Epochen gewähren. Die beeindruckende Individualität und Vielfalt der Bauernhöfe zeugen von einem reichen Erbe, das in jedem Detail präsent ist. Zahlreiche liebevoll gestaltete Elemente verleihen diesen Höfen den unverwechselbaren Charme des bäuerlichen Lebens.
Besonders faszinierend ist die Vielfalt der Bauernhausarchitektur, die je nach Nutzung, Standort, Bauzeit und verfügbaren Materialien variiert. Diese Vielfalt spiegelt sich in einer beeindruckenden Bandbreite von Gestalten wider. Die langen Geschichten der Höfe haben zahlreiche Veränderungen erlebt, die sich in ihrer Bauweise und Nutzung widerspiegeln. Heutzutage erleben sie erneut einen Wandel: Während einige Höfe aufgrund der Urbanisierung aufgegeben werden und verfallen, erfahren andere eine Renaissance des Landlebens. Diese Renaissance verspricht ein Leben voller Freiheit, Ruhe und Natur und trägt dazu bei, die Tradition und Schönheit der Bauernhöfe zu bewahren.

Die Gebäude auf Hofanlagen sind individuell und erzählen ihre eigenen Geschichten: Ob ein Wehrspeicher (1500), ein Vierständerhaus (1739) oder eine Durchfahrtscheune (1751).

Hofanlage
Kuhstall, Deele, Pferdestall
Durchfahrtscheuen mit Schafstall

alle Darstellungen: „Haus und Hof Westfälischer Bauern“ Josef Scheppert

Den Bestand Analysieren

Hofanlagen sind vielfältig und individuell. Daher ist es wichtig, den Bestand exakt und professionell zu analysieren. Hierbei geht es nicht nur um Mängel, sondern auch um die Geschichte. Wann wurde die Anlage gebaut und gibt es besondere Merkmale? Gibt es unterschiedliche Bauabschnitte? Welche Menschen haben hier gewohnt und welche andere Nutzung fand dort statt? All diese Informationen helfen dabei, den Bestand besser zu verstehen. Nur so ist es möglich, zukünftige Eingriffe zu planen.

Natürlich ist es weiterhin wichtig, Mängel und mögliche Schäden festzustellen. Dabei wird jedes Bauteil von der Sohle bis zum Dach untersucht.

Und keine Angst: Alte Sachen lassen sich gut reparieren und in Stand setzen.

Bei der Analyse der Bestandsstruktur stehen wir Ihnen als Experten für Altbauten und Denkmäler gerne zur Seite.

Welchen Umfang soll die Sanierung haben?

Möchten Sie gerne selbst in das Haus einziehen oder möchten Sie gerne eine Nutzungsänderung beantragen? Vielleicht denken Sie auch über Mehrgenerationen Wohnen nach oder möchten das Objekt vermieten?

Auf Basis der Bestandsanalyse helfen wir Ihnen dabei, Konzepte passend zu ihren Vorstellungen zu erstellen. Dabei arbeiten wir mit Grundrissvarianten und Möglichkeiten, den Bestand zu erweitern. Natürlich immer mit dem Blick auf den Bestandsschutz und die Bedürfnisse der Nutzer. Wir helfen Ihnen gerne dabei, Konzepte für die zukünftige Nutzung zu entwickeln, sodass sich die Investition in diesen Traum lohnt.

Da hängt ja eine Denkmalplakette...

Und was jetzt? Gleich klingelt das Denkmalamt und dann ist alles vorbei…

Nein, so ist es nicht.

Zuallererst ist es wichtig zu verstehen, dass ein Denkmal etwas Besonderes, etwas Einzigartiges ist. Es ist nicht umsonst ein Denkmal, sondern aus bestimmten Gründen.

Ein Baudenkmal besitzt eine besondere geschichtliche, künstlerische, städtebauliche oder wissenschaftliche Bedeutung.

Wenn Sie also ein Denkmal besitzen: Glückwunsch!
Nun ist eine gute Kommunikation zum Denkmalamt wichtig, denn für Denkmäler gibt es keine festgesetzten Regeln. Außerdem muss geklärt werden, was genau unter Denkmalschutz steht. Ist es nur die Fassade oder ist es das gesamte  Ensemble? Eine gute Zusammenarbeit von Bauherr, Architekt und Denkmalamt ist die Grundlage für ein erfolgreiches Projekt.

Denkmalplakette

Ein erfolgreiches Konzept: Gemeinschaft

Das Geheimnis des Erfolgs historischer Höfe liegt zweifellos bei ihren Bewohnern und ihrer gemeinschaftlichen Nutzung. Diese Höfe wurden nicht nur liebevoll gepflegt, sondern auch von Familien bewohnt, die oft über mehrere Generationen hinweg zusammenlebten. Wir sind fest davon überzeugt, dass eine nachhaltige Erhaltung historischer Höfe nur möglich ist, wenn ihre Nutzung auf dem Prinzip der Gemeinschaft basiert.

Das Konzept des Mehrgenerationenwohnens ist eine jahrhundertealte Tradition des Zusammenlebens. Generationen können voneinander profitieren und sich gegenseitig bereichern. Während früher die gemeinsame Arbeit in der Landwirtschaft im Mittelpunkt stand, geht es heute eher um den Austausch von Wissen über Mobilität, Technologie und aktuelle gesellschaftliche Themen.

Altersarmut und Einsamkeit sind Probleme, denen viele Menschen gegenüberstehen. Historische Höfe bieten eine Lösung, indem sie Raum für soziale Interaktion und Unterstützung bieten.

Für die Neunutzung historischer Höfe gibt es eine Vielzahl von Konzepten: private Wohnnutzung mit oder ohne gewerbliche Nutzung, Vermietung von Wohnungen, Nutzung als Veranstaltungsort für Hochzeiten, Ateliers oder Kunstworkshops, Eröffnung von Hofläden und vieles mehr. Bei der Entscheidung für die Nutzung eines Bauernhofs ist ein sorgfältig durchdachtes Konzept von entscheidender Bedeutung. Die Vielfalt der möglichen Nutzungen spiegelt sich in der Vielfalt der Nutzer wider, und es ist wichtig, dass die Pflege und Instandhaltung des Hofs stets im Fokus stehen. Der demografische Wandel und die Abwanderung von jungen Menschen vom Land zeigen, dass das Leben auf dem Land unattraktiv ist. Durchdachte Konzepte, die zum Beispiel Arbeitsplätze schaffen oder Aufenthaltsqualität und Gemeinschaft auf dem Land fördern, schaffen Grundlage für Menschen, die einen gleichen Traum haben.

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