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GESPRÄCHE

Mit Anne Gerling und Katharina Hermann bei Vorbildfrauen

Vorbildfrauen

Warum Anne Gerling und Katharina Hermann in jedem Fall den Weg in die Selbstständigkeit gehen wollten und was sie anderen Mädchen und Frauen mit auf den Weg geben wollen.

Vorbildfrauen Blick in das Unternehemen

„Man ist nur dann am besten, wenn einem die Arbeit und Aufgaben Freude bereiten.“ Anne Gerling und Katharina Hermann haben mit ihrem Architekturbüro KAI die Weichen selbst gestellt und gehen mit großer Freude, Herzblut und Leidenschaft ihrer Berufung als Architektinnen und Unternehmerinnen nach. Unerschrocken und voller Energie – so durften wir unsere Vorbildfrauen Anne und Katharina kennenlernen.

Für die jungen Frauen war eines schon immer klar: Sie möchten selbstbestimmt arbeiten und sich mit ihren Ideen in der Architektur selbst verwirklichen. Als Katharina und Anne entschieden haben, ihr eigenes Architekturbüro zu gründen, war Katharina bereits Mutter von drei kleinen Kindern. Anne war noch in einem angestellten Beschäftigungsverhältnis eingespannt.

Wir sprechen mit den beiden Architektinnen über die Chancen und Herausforderungen der Selbstständigkeit über das Verlassen der Komfortzone und das Führen eines Unternehmens. Motivierend und ansteckend nehmen sie uns mit auf ihren beruflichen Lebensweg und berichten von Wünschen, Zielen und ihrer Liebe zur Architektur und dem Bauen im Altbau.

Wusstet ihr schon immer, wo es beruflich für euch hingehen sollte?

Katharina: Ich wollte schon immer etwas Kreatives machen und den Bereich Architektur fand ich auch sehr interessant. Nach dem Abitur habe ich zunächst eine Ausbildung zur Raumausstatterin gemacht, da ich eine Pause von der vielen Kopfarbeit und dem Lernen brauchte. Nach der Ausbildung wollte ich dann aber doch noch studieren und habe mich für das Studium Innenarchitektur an der Technischen Hochschule in Detmold entschieden. Für mich war schon immer klar, dass ich nicht dauerhaft in einem angestellten Beschäftigungsverhältnis arbeiten, sondern mein Berufsleben frei gestalten wollte.

Anne: Auch ich wollte zunächst eine Ausbildung zur Tischlerin oder Steinmetzin machen, habe allerdings keinen Ausbildungsplatz bekommen. Ich habe teils auch Absagen bekommen, die darauf beruhten, dass Betriebe nicht die Rahmenbedingungen für weibliche Auszubildende – Stichwort Sanitäranlagen– hätten. Ich habe dann zunächst mein Fachabitur gemacht. In meiner Freizeit war ich viel in der Jugendarbeit tätig, daher fand ich den sozialen Bereich sehr spannend für mich. Der Weg führte mich dann in ein Studium Kunsttherapie und Kunstpädagogik in Bremen. Ich habe dort recht schnell gemerkt, dass ich mich nicht wirklich weiterentwickeln konnte. Mir fehlte einfach das Potenzial, dass ich eigenständig arbeiten und mich selbst verwirklichen konnte. Die Frage war dann, wie es weitergehen sollte. Der Bereich Architektur stand schon immer auf meinem Plan. Ganz nach dem Motto „Ganz oder gar nicht“ bin ich dann ins Münsterland zurückgekehrt und habe an der FH Münster mein Architekturstudium aufgenommen.

Wie habt ihr euch dann kennengelernt?

Katharina: Meine Schwester Irina hat zusammen mit Anne studiert. Siekannte unserebeiden Pläneund Ideen und hat uns dann einmal zusammengebracht.

Anne: Da hat sich dann das K mit dem A getroffen, weil das I uns zusammengeführt hat – und daraus entstanden ist das KAI. Seit unserem ersten Tag, dem 2. Juli 2014, heißen wir nun KAI. Mit dem Tag unseres ersten Treffens haben wir den Grundstein für unsere Gründung gelegt. Wir haben einfach losgelegt, ohne zu viel nachzudenken. Uns war klar: Wir haben dieselben Ideen, gleiche Interessen und wollen uns selbst verwirklichen. Katharina ist Innenarchitektin, ich Architektin und beide mögen wir den Bestand. Das war eine gute Grundlage für uns, um zu sehen, wo der Weg hingeht.

Team Katja

Katharina Hermann

Wie lief der Prozess der Gründung dann weiter ab?

Katharina: Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits drei Kinder, meine jüngste Tochter war anderthalb Jahre alt. Anne war noch in einer angestellten Beschäftigung tätig, sodass unsere Gründung im Grunde in Teilzeit ablief. Wir haben uns so oft es ging getroffen und überlegt, wo es hingehen soll. Die ersten Schritte schienen kompliziert, es wirkte wie ein riesiger Berg, der vor uns lag. Aber mit jedem Punkt, den wir bewältigen konnten, kamen wir einen Schritt weiter.

Anne: Es waren schon Herausforderungen, die wir zu bewältigen hatten, das kann man nicht anders sagen. Aber wir waren immer zu zweit, jeden schönen und jeden traurigen Moment konnten wir miteinander teilen. Ich glaube, alleine hätten wir das nicht in dieser Form gemacht, da hätte uns immer unser Pendant und Sparringpartnerin gefehlt. Es muss einfach passen, das ist wie in einer Beziehung. Vertrauen und sich aufeinander verlassen können, ist eine der wichtigsten Grundlagen. Wir haben wirklich ein blindes Vertrauen zueinander und verstehen uns total gut. Wir sind verschieden aber unsere Basis ist einfach gleich.

Seit wann habt ihr euer Büro hier in der Friedrich Ebert Straße?

Katharina: Unsere Gründung und die ersten Schritte haben wir zunächst bei mir zuhause gemacht. Da kam dann hinzu, dass meine Kinder auch mal da waren, wenn die Kita geschlossen oder ein Kind krank war. Jedoch sind wir auch hier immer flexibel gewesen und haben spontan auf die Situation reagiert. Im Oktober 2017 haben wir dann diese Räumlichkeiten gefunden.

Anne: Das war ein großer Berg, vor dem wir standen. Schließlich hatten wir noch keine großen finanziellen Kapazitäten, um alles machen zu lassen. Wir haben selbst viel Hand angelegt. Aber wir wussten auch: Nach jedem Berg, den man erklimmt und hinter sich lässt, geht es leichter voran und wir sehen,was wir wieder erreicht haben. So geht es immer weiter.

Anne: Am Anfang unseres Gründungsprozesses war ich noch drei Tage in einer Teilzeitbeschäftigung. Irgendwann nahm dann die Zeit, die für KAI nötig war, immer mehr zu und ich merkte, dass zwei Tage Selbstständigkeit zu wenig waren. Dann den Absprung zu nehmen, Komfortzone und Sicherheiten zu verlassen, war ein sehr aufregender Schritt. Man muss diesen Schritt aus der Komfortzone wagen, wenn man mit vollem Herzen und voller Leidenschaft dabei sein möchte. Und dann kam die Bürokratie mit dem Gründerkredit und Gründerzuschuss. Leider habe ich den Zuschuss nicht erhalten, obwohl eigentlich alle Bedingungen erfüllt waren. Die finale Entscheidung der Zuwendung ist immer Ermes- senssacheund mir wurde sie leider verwehrt. Ich wusste dann, dass ich es aus eigener Kraft stemmen muss. Finanziell waren das wirklich herausfordernde Zeiten aber mein Wille nach Selbstständigkeit war einfach größer als die finanzielle Sorge.

Welche besonderen Hürden hattet ihr im Kontext der Gründung zu meistern?

Katharina: Die größte Hürde, mit der wir zu kämpfen hatten, war das hohe Maß an Bürokratie. Da muss man sich einfach durchboxen.

Anne: Am Anfang unseres Gründungsprozesses war ich noch drei Tage in einer Teilzeitbeschäftigung. Irgendwann nahm dann die Zeit, die für KAI nötig war, immer mehr zu und ich merkte, dass zwei Tage Selbstständigkeit zu wenig waren. Dann den Absprung zu nehmen, Komfortzone und Sicherheiten zu verlassen, war ein sehr aufregender Schritt. Man muss diesen Schritt aus der Komfortzone wagen, wenn man mit vollem Herzen und voller Leidenschaft dabei sein möchte. Und dann kam die Bürokratie mit dem Gründerkredit und Gründerzuschuss. Leider habe ich den Zuschuss nicht erhalten, obwohl eigentlich alle Bedingungen erfüllt waren. Die finale Entscheidung der Zuwendung ist immer Ermessenssache und mir wurde sie leider verwehrt. Ich wusste dann, dass ich es aus eigener Kraft stemmen muss. Finanziell waren das wirklich herausfordernde Zeiten aber mein Wille nach Selbstständigkeit war einfach größer als die finanzielle Sorge.

Wie hat euer Umfeld reagiert?

Anne: Nicht alle konnten meine Entscheidung damals verstehen. Dennoch haben wir den Rückhalt von unseren Familien und Freunden bekommen.

Katharina: Viele unserer Freunde sagten uns, dass sie es sehr bewundernswert finden, dass wir das alles durchgehalten haben.

Was hat euch geholfen, am Ball zu bleiben?

Katharina: Unser Steuerberater hat immer gesagt, wenn das fünfte Jahr um ist und ihr immer noch am Markt seid, dann stehen die Zeichen gut. Das war 2019, eigentlich unser schlechtestes Jahr. Wir haben damals gesagt, dass wir uns das Ganze noch bis zum Sommer 2020 anschauen und dann entscheiden, ob und wie wir weitermachen. Und wir haben weitergemacht.

Anne: All das haben wir auch unserem guten Netzwerk zu verdanken. Wir sind von Anfang an netzwerken gegangen, haben Freunde und Bekannte gefunden und gute Gespräche geführt. Diese haben uns Ende 2019 richtig Mut zu gesprochen und uns viele hilfreiche Kontakte vermittelt.

Wo liegen als Architektinnen von KAI eure Schwerpunkte?

Anne: Wir wussten von Anfang an, dass wir ein Profil brauchten und wollten. Wir haben zunächst in der Gastronomie- und Hotellerie gearbeitet, uns aber noch nicht richtig gefunden. Durch unseren Mitarbeiter Max haben wir schließlich wieder zu unserer Leidenschaft gefunden.

Katharina: Max hat Kommunikationsdesign studiert und ist bei uns für das Marketing zuständig. Er blickt über den Tellerrand und erarbeitet uns ein tolles Marketing- und Kommunikationskonzept.

Anne: In vielen Gesprächen haben wir dann den Schwerpunkt ausgearbeitet, für den unsere Herzen schlagen: Bauen im Bestand und Gebäude aus Vorkriegszeiten.

Unser ältestes Gebäude ist von 1750 und liegt über dem münsterländischen Tellerrand hinaus in der Nähe von Lissabon in Portugal. Wir machen dort zusammen mit einem in Lissabon lebenden, deutschen Architekten die Architektur und Innenarchitektur. Wenn man in diese Quinta kommt, dann merkt man, dass das Gebäude bereits gelebt hat. Diesen besonderen Reiz und diesen Charakter wollen wir erleben und weiterleben lassen.

Warum habt ihr euch für einen Mitarbeiter im Marketing als erstem Mitarbeiter entschieden?

Anne: Natürlich hätten wir auch mehr Leute einstellen können, die mit uns an den fachlichen Themen arbeiten. Wir haben unseren Bedarf dann aber mehr darin gesehen, dass wir einen Mitarbeiter brauchten, der uns die richtigen Projekte an Land zieht. Unser Ziel ist es, Projekte zu machen, die uns Freude bringen. Da muss einfach die Kommunikation nach außen stimmen, damit wir diese auch bekommen.

Habt ihr noch weitere Mitarbeitende in eurem Team?

Anne: Wir haben eine Office Managerin und weitere studentische Mitarbeitende aus dem Bereich Architektur und Innenarchitektur sowie Designfreelancer an unserer Seite, die uns projektbezogen zuarbeiten. Wir stellen zudem regelmäßig Praktikant:innen ein. Uns ist es sehr wichtig, dem Nachwuchs etwas mitzugeben und zugleich auch frischen, neuen Input zu bekommen. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass bestimmte Aspekte im Studium zu kurz kommen. Bei uns können Praktikant:innen dann diese Einblicke in ein Unternehmen und in Projekte erhalten. Aktuell suchen wir noch eine:n Architekt:in oder Bauingenieur:in, der oder die uns inhaltlich noch mehr unterstützen kann. Anfangs haben wir uns gefragt, wann wir wohl merken, dass es richtig läuft. Im Alltagstrott merkt man manches so gar nicht. Wenn man nun aber anderen erzählt, was wir schon erreicht haben und wen wir schon alles eingestellt haben, dann sehen wir, welche Entwicklung schon hinter uns liegt. Diese kleinen und großen Schritte feiern wir gerne und sind stolz auf unsere Entwicklung und unser Team.

Katharina: Das ist uns sehr wichtig in der Zusammenarbeit. Wenn es mal schlecht läuft, dann schauen wir, was genau schlecht war und was wir daraus lernen können. Gerade passiert wieder sehr viel bei uns, wir müssen Weichen stellen und Anpassungenvornehmen, um dem Wachstum gerecht zu werden. Aus unserem Zwei-Frauen-Betrieb ist mittlerweile ein Unternehmen mit mehreren Mitarbeitenden geworden. Da müssen Anweisungen ausgearbeitet werden, damit Arbeitsergebnisse auch in einer Form erzielt werden, mit denen wir zufrieden sind. Anne und ich wissen unausgesprochen, was wir wollen und brauchen. Wenn wir nun aber Praktikant:innen, Student:innen oder auch Absolvent:innen beschäftigen, brauchen die viel genauere Arbeitsaufträge, Anweisungen und interne Strukturen.

Anne: Wenn wir weiter wachsen möchten, ist das ein zwingend notwendiger Schritt. Und wir möchten definitiv wachsen.

Was zeichnet das Arbeiten bei KAI aus?

Anne: Wir sind sehr wertschätzend miteinander. Alle sollen ehrlich zueinander sein und Spaß haben. Gerade die Wertschätzung ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur. Wenn man es mal kleinteilig betrachtet, findet sich das auch in unserer Arbeit im Bestand wieder. Mit Liebe zum Detail schätzen wir auch die Materialien, die verwendet wurden. Das alles spiegelt uns sehr gut wieder.

Was fasziniert euch an eurer Arbeit so sehr?

Anne: Es sitzt keiner über mir, für den ich arbeite und der mir sagt, was ich zu tun habe. Das ist ein gutes Gefühl. In meiner angestellten Beschäftigung hatte ich ein anderes Gefühl und das mochte ich nicht. Das selbstbestimmte Arbeiten mit einer Person auf Augenhöhe ist unglaublich toll. Ich wusste schon immer, dass ich selbstständig werde, die Frage war nur womit. Katharina und ich sind sehr kreativ und haben immer noch weitere Ideen, wo es hingehen kann. An der Architektur und dem Bauen im Bestand fasziniert mich die gesamte Materie und die ehrlichen Materialien, mit denen wir arbeiten. Ich kriege regelmäßig Gänsehaut, es ist wie Liebe auf den ersten Blick, man spürt einfach, dass es das richtige ist, ohne es genau beschreiben zu können. Dass ich jeden Tag selbstbestimmt arbeiten darf, ist für mich eine Erfüllung. Auch die Arbeit mit den Menschen und Kunden ist sehr besonders. Die Projekte dauern eine gewisse Zeit, das heißt, man lernt die Menschen kennen, versetzt sich in sie hinein, um genau das zu schaffen, was sie sich wünschen. Das ist immer eine tolle Reise, die man gemeinsam erlebt.

Katharina: Wenn sich das alles so weiterentwickelt, wir KAI bleiben dürfen, KAI größer werden darf und wir Mitarbeitende finden, die genau diese Leidenschaft mitbringen, dann ist das etwas ganz Besonderes für uns.

Anne: Vor kurzem hat sich eine Praktikantin bei uns vorgestellt. Sie hat genau die gleiche Leidenschaft wie wir und darum hatte sie sich auch nur bei uns beworben. Wir haben gesehen, dass unsere Ansprache funktioniert und wir genau das nach außen vermitteln, wofür wir stehen. Das geschieht zum großen Teil natürlich über unsere Website, die unsere erste Visitenkarte ist. Wenn wir es hier geschafft haben, uns so darzustellen, dass eine Bewerberin genau weiß, dass sie zu uns passt, weil wir so denken und arbeiten wie sie auch, dann ist das doch perfekt.

Wie sind die Aufgaben bei euch verteilt, hat jede ihre besonderen Steckenpferde?

Katharina: Wir räumen uns das Recht ein, dass jede die Aufgaben machen kann, die ihr Spaß machen. Man ist nur dann am besten, wenn man Freude an seinen Aufgaben hat. Das müssen wir bei unseren Mitarbeitenden genauso machen.

Anne: Wir versuchen die Leistungen und Qualitäten unserer Mitarbeitenden herauszufiltern und dann ein passendes Aufgabenpaket zu schnüren. In der Architektur geht das gut, da ein Projekt in verschiedene Leistungsphasen unterteilt ist – von der kreativen Arbeit des Entwurfs über die technische Arbeit der Konstruktion hin zur Umsetzung und Bauleitung. Hier müssen einfach unterschiedlichste Charaktere beteiligt sein, diese müssen je nach Kompetenz verteilt sein.

Katharina, wie bist du das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf angegangen und was nehmt ihr daraus auch für euch als Arbeitgeberinnen mit?

Katharina: Als ich meine Kinder bekommen habe, war ich noch in einer angestellten Beschäftigung. Nach einigen Monaten zuhause ist mir bereits die Decke auf den Kopf gefallen, denn ich wollte arbeiten. Ich hatte damals einen sehr flexiblen Arbeitgeber, der es mir ermöglicht hat, auch nur wenige Stunden am Tag zu arbeiten. Mein Chef war froh darum, dass ich die Arbeit unterstützen konnte. Es war aber glücklicherweise auch eine Tätigkeit, die das zugelassen hat. Das wäre natürlich nicht möglich für jemanden, der ein gesamtes Projekt leitet. Nicht jeder Beruf eignet sich gleichermaßen, so flexibel zu sein. Das ist eine große Herausforderung. Ich habe viel abends gearbeitet, wenn die Kinder geschlafen haben.

Anne: Da ermöglicht die Selbstständigkeit natürlich vieles. Dein Mann ist in seiner angestellten Tätigkeit viel mehr an feste Arbeitszeiten gebunden und konnte nicht so flexibel agieren. Unsere neue Mitarbeitende ist auch Mutter von einem dreijährigen Sohn,der in die Kita geht. Da müssen wir nun schauen, wie viel Flexibilität sie benötigt und wie wir ihr die ermöglichen können.

Katharina: Das ist auch davon abhängig, wie die Aufgabenteilung zuhause ist. Ist sie diejenige, die springen muss, wenn die Kita anruft, dann können wir ihr natürlich nur Aufgaben übertragen, die sie nicht zu exakt definierten Zeiten erledigen muss. Als Mutter möchte man da sein, wenn es dem Kind schlecht geht. Solange man kleine Kinder hat, fährt man einfach zweigleisig. Eine Flexibilität, die wir unseren neuen Mitarbeitenden in jedem Fall geben können, ist die Gleitzeit. Sie kann ihren Sohn morgens in die Kita bringen und ganz entspannt zur Arbeit kommen Alles andere sind Fragen, für die wir Lösungen schaffen müssen. Das gilt aber nicht nur für Eltern. Auch andere Mitarbeitende erwarten Flexibilität. Max beispielsweise ist es wichtig, dass er auch mit seinem Van unterwegs sein kann. Solange er ins Internet kommt, seine Aufgaben erledigt und unter Umständen für ein Video-Meeting zur Verfügung steht, ist das für uns kein Problem.

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